Netzwerk Erfurter Schulen (NES II) „Qualitätsmanagement – Erweiterung der Kompetenzen von pädagogischen Führungskräften für eine eigenverantwortliche Schule“

Ausgangslage

Thüringen setzt mit dem Entwicklungsvorhaben „Eigenverantwortliche Schule“ langfristig einen bildungspolitischen Schwerpunkt.

Eigenverantwortung bedeutet für die konkrete Schule, dass sie Schulentwicklung systematisch und konsequent betreibt, ihre eigenen Entwicklungsschwerpunkte setzt, vorhandene Ressourcen dafür nutzt und neue erschließt, Unterstützung in Anspruch nimmt und ihre Arbeit evaluiert.

Mit diesem Vorhaben verändern sich die Anforderungen an Schulen und deren pädagogische Steuerung. Für die systematische Entwicklung von Schulen ist das professionelle Handeln der Führungskräfte von entscheidender Bedeutung. Wenn Schule als Handlungseinheit zukünftig eigenverantwortlich agieren soll, bedeutet dies, dass die Anforderungen an die Führungskräfte gravierend steigen werden. Eigenverantwortung bedeutet nicht nur Freiraum sondern bedeutet auch erhöhte Verantwortung. Diese auszufüllen und wahrzunehmen erfordert neue Kompetenzen.

Hier setzen die Überlegungen des Konzeptes zur Etablierung eines Fortbildungs- und Unterstützungsangebots an.

Das geplante Vorhaben ist konsequent auf die Erweiterung der Kompetenzen von Führungskräften für eine systematische Schulentwicklung gerichtet. Es ist in seiner konzeptionellen Anlage geeignet, Transfer und Nachhaltigkeit zu sichern und den aktuellen bildungspolitischen Schwerpunkt, das Entwicklungsvorhaben „Eigenverantwortliche Schule“ zu unterstützen.

Zielgruppe

Da Steuerungsprozesse an einer Schule nicht allein von einer Einzelperson ausgehen können, richtet sich das Vorhaben an die Personen, die im Prozess der Schulentwicklung Führungsaufgaben übernehmen, also an eine erweiterte Schulleitung. Um sowohl den Transfer als auch die Nachhaltigkeit zu sichern, sollten aus jeder Schule neben dem Schulleiter und dem Stellvertreter ein weiterer Lehrer (z.B. aus der Steuergruppe) an der Qualifikation teilnehmen. Gleichzeitig wäre damit eine Möglichkeit der Gewinnung potentieller Führungskräfte geschaffen.

Ziel des Vorhabens

Es geht um eine nachhaltige Qualifizierung auf hohem Niveau zur Verbesserung der Handlungssicherheit der Schulen. Dabei muss der Transfer des erworbenen Wissens in Bezug auf die Steuerung der Schule und die Verbesserung der schulischen Arbeit, insbesondere des Unterrichts in die schulische Praxis gesichert werden. Ausgehend von dem erworbenen theoretischen Wissen und den daraus abgeleiteten Handlungsmöglichkeiten sollen die Prozesse an der Schule zielgenauer, systematischer und effektiver geführt werden können und damit Eigenverantwortung bewusster gestaltet werden.

Inhalte und Organisation

Das Konzept besteht aus vier Elementen, die aufeinander aufbauen und sich ergänzen:

  • thematische Ganztagsveranstaltungen
  • kollegiale Beratungen
  • Gesprächsrunden
  • Hospitationen.

Die Ganztagsveranstaltungen sind zu folgenden Themen geplant:

  • Prozesssteuerung und Projektmanagement
  • Teamentwicklung
  • Unterrichtsentwicklung
  • Evaluation.

Ergänzt werden diese Veranstaltungen durch kollegiale Beratungen, die zeitlich zwischen den Ganztagsveranstaltungen liegen und die das erworbene Wissen aufgreifen und den Transfer in die Praxis begleiten. Durch dieses Vorgehen soll erreicht werden, dass das erworbene Wissen in den Schulalltag übertragen und damit Schulentwicklung befördert wird.

Gesprächsrunden mit Vertretern aus der Wirtschaft und der Bildungspolitik, so genannte Kaminabende schaffen u. a. Verbindungen zur Wirtschaft und tragen so zu einem besseren Verständnis beider Seiten für einander bei.

Im Rahmen der Hospitationen geht es darum, gelingende Praxis zu erleben. Sie können innerhalb Thüringens oder auch deutschlandweit stattfinden.

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