The central goals of the school leadership study in the German-speaking countries, Germany, Austria, Liechtenstein and Switzerland are to show what school leaders like to do from the spectrum of activities and what stresses them in their school leadership activities. Secondly, types of activities are to be developed (typology formation) on the basis of activity preferences and specific burdens in school leadership activities. Third, the analysis of work diaries will show what school leaders actually do and how the relationships are between what one likes to do, what stresses one and what one actually does. Fourth, connections between job satisfaction, stress experience, and emotional exhaustion with individual factors (including professional biographical aspects, attitudes/positions) and institutional factors (the school work context or situation) will be identified. Fifth, a contrasting in-depth study will identify differences between very high stress and very low stress school principals. About 5400 school principals participated in this study.
Die zentralen Ziele der Studie sind erstens aufzuzeigen, was Schulleiterinnen und Schulleiter aus dem Spektrum an Tätigkeiten gerne tun und was sie belastet im Schulleitungshandeln. Zweitens sollen Handlungstypen entwickelt werden (Typologiebildung) aufgrund der Tätigkeitsvorlieben und spezifischen Belastungen im Schulleitungshandeln. Drittens soll die Analyse von Arbeitstagebüchern aufzeigen, was Schulleiterinnen und Schulleiter tatsächlich tun und wie die Zusammenhänge sind zwischen dem, was man gerne tut, was einen belastet und was man tatsächlich tut. Viertens sollen Zusammenhänge zwischen Arbeitszufrieden, Belastungserleben und emotionaler Erschöpfung mit individuellen Faktoren (darunter berufsbiographischen Aspekten, Einstellungen/Haltungen) und institutionellen Faktoren (dem schulischen Arbeitskontext bzw. der Arbeitssituation) identifiziert werden. Fünftens werden durch eine kontrastierende Vertiefungsstudie Unterschiede zwischen sehr hoch belasteten und sehr niedrig belasteten Schulleiterinnen und Schulleiter herausgearbeitet.
The school leadership study is divided into several phases:
An exploratory study with 20 individual interviews with principals from all types of schools served to identify relevant factors to be asked about in the written surveys.
For the second phase, the implementation of an extensive quantitative study, school principals were recruited to accompany the development of the questionnaire. The survey was conducted between fall 2010 and January 2012. The subjects included professional biography, school work context, and general and specific stress situations.
In the third phase, an electronic diary was used to record the daily activities of school principals over three work weeks.
In a fourth phase, interviews were conducted with very highly stressed and very low stressed school principals on the one hand about areas of tension in school leadership activities that can lead to severe stress, and on the other hand about the interrelationships of stress constellations.
In a further phase, requirement analyses were carried out to determine what is expected of school principals by the state.
Huber, S.G. (2013). Forschung zu Belastung und Beanspruchung von Schulleitung (S. 222-240). In S.G. Huber (Hrsg.), Jahrbuch Schulleitung 2013. Köln: CarlLink/Wolters Kluwer.
Huber, S.G., Wolfgramm, C. & Kilic, S. (2013). Vorlieben und Belastungen im Schulleitungshandeln: Ausgewählte Ergebnisse aus der Schulleitungsstudie 2011/2012 in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz (S. 259-271). In S.G. Huber (Hrsg.), Jahrbuch Schulleitung 2013. Köln: CarlLink/Wolters Kluwer.
Huber, S.G., Wolfgramm, C. & Kilic, S. (2013). Schulleitungsstudie 2011/2012 in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz: Vorlieben und Belastungen im Schulleitungshandeln. Projektbericht. Zug: Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie.
Huber, S.G., Wolfgramm, C. & Kilic, S. (2013). Schulleitungshandeln: Belastungen und Vorlieben im Tätigkeitsspektrum. In A. Bartz, M. Dammann, S.G. Huber, T. Klieme, C. Kloft, M. Schreiner (Hrsg.), PraxisWissen Schulleitung (11.17). München, Deutschland: Wolters Kluwer. Praxiswissen Schulleitung
Huber, S. G., Baeriswyl, S., Krause, A. & Wolfgramm, C. (2013). Belastungsfaktoren im Schulleitungsalltag. Soziale Konflikte in der „Sandwichposition“. b:sl, 03, 6.
Baeriswyl, S., Wolfgramm, C., Krause, A. & Huber, S. G. (2013). Das Kollegium als soziale Ressource- Anerkennung und Unterstützung pflegen. b:sl, 03, 7.
Huber, S. G. & Schwander, M. (2013). Arbeitstagebuch: Wie verteilt sich die Arbeit von Schulleitungen? b:sl, 03, 8–9
Huber, S. G., Wolfgramm, C. & Kilic, S. (2013). Vorlieben und Belastungen im Tätigkeitsspektrum. Was tun Schulleiterinnen und Schulleiter gern und was belastet sie? b:sl, 03, 10-11.
Baeriswyl, S., Krause, A. & Huber, S. G. & Wolfgramm, C. (2013). „Zeitfresser“ für Schulleiterinnen und Schulleiter. Die fülle administrativer Tätigkeiten. b:sl, 03, 12-13.
Huber, S. G., Schneider, N., Pohl, C. & Sassenscheidt, H. (2013). Zeit für Schulleitung. Faktoren, die die Leitungszeit bestimmen (sollten). b:sl, 03, 14-15.
Huber, S. G. & Wolfgramm, Krause, A. & C., Baeriswyl, S. (2013). Arbeitszeit – Leitungszeit. Wenn der Tag zu wenig Stunden hat … b:sl, 03, 16.
Huber, S. G. & Wolfgramm, C. (2013). Was bedingt Unzufriedenheit und hohe Belastung? Belastungsempfinden von Schulleitungen. b:sl, 03, 17.
Stricker, T., Iberer, U. & Huber, S. G. (2013). Interviewstudie. Belastung als komplexes Gefüge. b:sl, 03, 18-19.
Huber, S.G. (2014). Wirksamkeit von Schulleitung – 12 Thesen zu guter Schulleitung. Schulblatt Thurgau, 1, 4-7
Huber, S.G., Wolfgramm, C. & Kilic, S. (2014). Was tun Schulleiterinnen und Schulleiter gern? Schulblatt Thurgau, 1, 8-9.
Schulleitungshandeln I: Anforderungen an Schulleitungen – Synopse der Beschreibungen in den deutschen Bundesländern: Was wird von Schulleitungen erwartet?
Schulleitungshandeln II: Vorlieben und Belastungen im Tätigkeitsspektrum – Was tun Schulleiterinnen und Schulleiter gern und was belastet sie?
Schulleitungshandeln III: Wie verteilt sich die Arbeit von Schulleitungen konkret? Ausgewählte Ergebnisse der Analysen von Arbeitstagebüchern
Schulleitungshandeln IV: Qualitative Analyse komplexer Belastungssituationen von Schulleiterinnen und Schulleitern
Schulleitungshandeln V: Was bedingt Beanspruchung & Belastung von Schulleitenden? Ergebnisse aus der Schulleitungsstudie Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Schweiz
In Germany, the general survey was conducted in four states, Hesse, North Rhine-Westphalia, Saxony-Anhalt and Baden-Württemberg. In Austria, data were collected in Vorarlberg, Tyrol and Lower Austria.
In Switzerland, the general survey was conducted in all German-speaking cantons except Appenzell Innerrhoden, as this canton does not yet employ school principals. Thus, school principals in the cantons of Aargau, Appenzell Ausserrhoden, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Fribourg, Glarus, Graubünden, Lucerne, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Thurgau, Uri, Zurich and Zug were surveyed. In addition, school principals in Liechtenstein were surveyed. A total of around 5400 school principals took part in the general survey.
Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit Schulleitung ist die Einsicht in deren zentrale Bedeutung für die Qualität von Schulen und ihre Entwicklung. Die Bedeutung von Schulleitungshandeln für die Qualität und Entwicklung von Schulen und die Relevanz einer Professionalisierung von Schulleitungspersonal sind wissenschaftlich gut gestützt und werden mittlerweile zunehmend von Schulleiterinnen und Schulleitern selbst, von Erziehungswissenschaftlern und auch von Bildungspolitikern betont. So hängen etwa die Wirksamkeit und der Erfolg von Verbesserungsbemühungen in hohem Maße von der Leistung der Schulleitung ab. Umfangreiche empirische Bemühungen der quantitativ ausgerichteten Schulwirksamkeitsforschung – vorwiegend in Nordamerika, Großbritannien, Australien und Neuseeland, aber auch in den Niederlanden sowie den skandinavischen Ländern – ergaben, dass die pädagogische Steuerung von Schule durch die Schulleitung ein zentraler Faktor für die Qualität einer Schule ist. Auch aktuelle Studien zu Schulentwicklung bzw. Schulverbesserung betonen die Relevanz von Schulleitung, besonders im Hinblick auf den angestrebten kontinuierlichen Verbesserungsprozess in einer jeden Schule (für eine kritische Übersicht vgl. u.a. Huber, 1999a). Schulleitung nimmt also eine zentrale Rolle in allen Phasen des Schulentwicklungsprozesses ein. Sie wird oft als verantwortlich dafür beschrieben, dass bei den angestrebten Verbesserungsprozessen der Blick auf die gesamte Schule beibehalten und eine sinnvolle Koordination von Einzelaktivitäten gesichert wird.
Darüber hinaus soll sie intraschulische Bedingungen für eine kontinuierliche Weiterbildung und zunehmende Professionalisierung der Lehrkräfte schaffen. Sie trägt Verantwortung für die Entwicklung einer kooperativen Schulkultur usw. In der aktuellen Literatur, aber auch in Bildungspolitik und –praxis ist ebenfalls anerkannt, dass sich Schulleiterinnen und Schulleiter angesichts aktueller Entwicklungen, nämlich etwa der angedeuteten Verlagerung von Aufgaben und Kompetenzen, neuen und erweiterten Anforderungen gegenübersehen. Rolle und Funktion von Schulleitung haben sich deutlich gewandelt, wandeln sich aktuell und werden sich weiter verändern. In der deutschsprachigen Schulforschung sind allerdings große Forschungsdesiderate offen, was etwa das konkrete Schulleitungshandeln betrifft.
Angesichts der Relevanz von Schulleitungspersonen und der sich verändernden hohen Kompetenzansprüche ist auch deren Qualifizierung (die Quantität und Qualität der Aus-, Fort- und Weiterbildung) von großer Bedeutung. Bislang wird aber nach wie vor häufig fälschlich von einer Kompetenzidentität zwischen Lehrern und Schulleitungspersonal ausgegangen. Es fehlen nicht zuletzt aus diesem Grund im deutschsprachigen Raum sowohl ein genaues Tätigkeits- und Anforderungsprofil von Schulleitungspersonen als auch und insbesondere Studien zum Belastungs- und Beanspruchungserleben von Schulleitungen.
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