Kooperation soll positive Wirkungen entfalten: Sie soll der Entwicklung von Schulen und Unterricht dienen und damit zu verbesserten Lernbedingungen beitragen. Auch die Lehrkräfte selbst sollen von der Zusammenarbeit profitieren, Belastungen sollen verringert und das Lernen voneinander ermöglicht werden. Studien weisen jedoch darauf hin, dass Kooperation in Schulen vielfach als ambivalent wahrgenommen wird, nicht allein als entlastend und hilfreich, sondern auch als zeitraubend, belastend und ineffizient.
Für die Forschung ergibt sich daraus die Forderung nach Differenzierung in mehrerlei Hinsicht: nach einer besseren theoretischen Fundierung und begrifflichen Weiterentwicklung des Konstrukts Kooperation, nach einer differenzierten Betrachtung von Kontextbedingungen, nach einer Unterscheidung und entsprechender Analyse von Kooperationsanlässen und -formen und nicht zuletzt nach unterschiedlichen forschungsmethodischen Zugängen, die der Komplexität des Gegenstands und der verschiedenen Erkenntnisinteressen Rechnung tragen.
Dieses Buch bietet Einblicke in wichtige aktuelle Forschungsergebnisse und bündelt in gewissem Maß Diskussionsstränge. Dabei wurden bewusst Beiträge ausgewählt, die das Gebiet mit verschiedenen methodischen Zugängen erschließen und unterschiedliche Aspekte thematisieren. Implikationen für Forschung und Praxis erfahren besonderes Augenmerk; Konsequenzen für die Theoriebildung und empirische Arbeiten wie auch die schulpraktische Bedeutung werden reflektiert.
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